Zum Aktionstag gegen Antisemitismus hatte sich am 27. Mai der Ortsverband Olvenstedt den Vorsitzenden der Synagogen-Gemeinde Magdeburg, Wadim Leiter (oberste Reihe, ganz Rechts) als Gesprächspartner eingeladen.
Am Donnerstagabend diskutierten Mitglieder des CDU-Ortsverbands Olvenstedt in einer Videokonferenz mit dem Vorstandsvorsitzenden der Synagoge-Gemeinde zu Magdeburg Wadim Laiter zur Frage: Antisemitismus auch in Magdeburg? Dabei waren auch Justizministerin Anne-Marie Keding und Magdeburgs CDU-Kreisvorsitzender Tobias Krull
Die Christdemokraten Olvenstedts nutzten damit den Aktionstag der CDU Deutschlands gegen Antisemitismus, um sich noch intensiver mit antijüdischen Erscheinungsformen und Übergriffen auch in Magdeburg zu befassen und nach Wegen zu suchen, auch auf lokaler Ebene jüdisches Leben in Magdeburg bekannter zu machen, Vorurteile abzubauen und Antisemitismus jeder Form, ob von rechts, links oder von muslimischen Extremisten entgegenzutreten.
Wadim Laiter zeigte sich zunächst sehr erfreut darüber, wie engagiert die Stadtgesellschaft in Magdeburg zum jüdischen Leben in Magdeburg steht und die jüdischen Gemeinden unterstützt. Er sah in dem bevorstehenden Neubau einer Synagoge in Magdeburg mit starker Unterstützung des Landes und der Stadt ein starkes Zeichen und dankte dafür auch dem Förderverein „Neue Synagoge in Magdeburg“ und vielen anderen Mitstreitern.
Allerdings sei auch gerade in diesem Zusammenhang Antisemitismus zu beklagen gewesen: „Mehrfach wurde das Banner ‚Otto baut hier eine Synagoge‘ in der Julius-Bremer-Straße zerstört und geschändet. Auch wenn es sogleich wieder erneuert werden konnte, so hätten wir uns mehr Unterstützung bei der Strafverfolgung und Prävention, etwa durch eine Überwachungskamera, gewünscht. Hier hätten wir mehr Sensibilität für unsere verletzten Gefühle und Sorgen erwartet.“ Von Seiten der CDU-Vertreter wurde in dem Gespräch den jüdischen Gemeinden Unterstützung für besseren Schutz vor allem in der Bauphase zugesagt.
Wadim Laiter begrüßte die sehr konkreten Bemühungen von Stadtrat und Stadtverwaltung um eine Partnerstadt für Magdeburg in Israel. Wenn eine solche Städtepartnerschaft breit getragen sei und den politischen, wirtschaftlichen und kulturellen Austausch ermögliche, aber auch persönliche Besuche und Freundschaften, dann sei dies, so Laiter, ein kaum zu überschätzender Beitrag zum gegenseitigen Verständnis und könne Antisemitismus nachhaltig entgegenwirken.
Ein wichtiger Schwerpunkt des Gesprächs war es auszuloten, welche Wirkungsmöglichkeiten es gegen Antisemitismus an der politischen und gesellschaftlichen Basis geben kann, nah an der Lebenswirklichkeit der Menschen, in den Ortsverbänden, den Gruppen der Gemeinwesenarbeit, den Vereinen usw, auch in Sport und Kultur. Der Ortsverband griff Vorschläge von Wadim Laiter dankbar auf, Ortsverbandsvorsitzender Vincent Schwenke fasste die Ergebnisse so zusammen: „Sobald die Pandemielage es zulässt, wollen wir uns unter Einbeziehung engagierter Freunde aus unserem Kreisverband zunächst mit der Synagogengemeinde treffen, um uns besser kennenzulernen, gemeinsam Aktivitäten des Festjahres ‚1700 Jahre jüdisches Leben in Deutschlands‘ vorzubereiten, gemeinsam zu diskutieren und zu feiern.“
Zum Zeitpunkt des Gesprächs war den Beteiligten der Überfall auf einen jungen Mann mit Kippa in der Magdeburger Altstadt noch nicht bekannt. Dazu der Vorsitzende des Ortsverbands Vincent Schwenke: „Wir verurteilen diese Schandtat auf das Schärfste und fordern lückenlose Aufklärung. Auch wenn die Hintergründe der Tat im Einzelnen noch nicht bekannt sind, zeigt dieser Vorfall, dass wir auch in Magdeburg allen Grund haben, wachsam zu sein und antisemitischen Bestrebungen und Angriffen konsequent und schon im Ansatz entgegenzutreten.“
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