Am 23. November wurde im Kreisfachausschuss Stadtentwicklung und Verkehr das Thema Radverkehr in Magdeburg diskutiert.
Am Ende waren die Meinungen gar nicht so weit auseinander, denn alle Beteiligten wollten den Radverkehr in Magdeburg weiter stärken. Es ging eher um das Wie und die Prioritäten. Damit die unterschiedlichen Sichtweisen deutlich werden können, hatte der Kreisfachausschuss Stadtentwicklung und Verkehr zu einer Sitzung am 23 November eingeladen.
Stadtrat Frank Schuster – wegen Corona per Video zugeschaltet – erläuterte, dass der Stadtrat schon mehrfach die Sanierung und den punktuellen Ausbau des Radwegenetzes in der Stadt beschlossen habe. Der erhebliche Sanierungsstau sei zuerst abzuarbeiten, bevor man mit neuen Beschlüssen unrealistische Erwartungen erzeuge. Deshalb habe die Ratsfraktion im Mai gegen den interfraktionellen Antrag gestimmt.
Der Ortsverband Olvenstedt hatte sich dagegen beim CDU-Kreisparteitag im Oktober erfolgreich mit einem Antrag für einen „Verkehrs- und Fahrrad-Aktionsplan“ eingesetzt, der mehrere Punkte auflistet, wie vor allem die Sicherheit des Radverkehrs in der Stadt erhöht werden kann. Ortsvorsitzender Vincent Schwenke verwies in seinem Beitrag auf konkreten Verbesserungsbedarf in einigen Stadtteilen.
Norman Dreimann vom Vorstand des ADFC Magdeburg machte in seinem Statement deutlich, dass der Radverkehr mehr Platz benötige, wenn das Radfahren als umweltfreundliches Verkehrsmittel dauerhaft gestärkt werden soll. Das könne im Zweifel nur zu Lasten des Autoverkehrs gehen. Dreimann wies darauf hin, dass der Anteil des Radverkehrs in den letzten Jahren in Magdeburg von 9 Prozent auf 18 Prozent gestiegen sei und im Zuge der Pandemie und der Energiekrise weiter zugenommen habe. Dem müsse die Verkehrspolitik Rechnung tragen.
Nach intensiver Diskussion konnte der Ausschussvorsitzende zusammenfassen, dass dem Radverkehr angesichts der rasanten Entwicklung eine hohe Priorität einzuräumen ist. Es sollten jedoch die Menschen selbst entscheiden, welches Verkehrsmittel sie für welche Wege nutzen wollten. Die CDU trete für die freie Verkehrsmittelwahl ein. Aufgabe der Verkehrsbehörde sei es, sämtliche Verkehrsbedarfe zu befriedigen, ohne das Auto zu verteufeln. Im Konfliktfall sind angemessene Kompromisse zu finden.
Wilfried Köhler
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