Besichtigung des Zellentrakts in der Gedenkstätte Moritzplatz
Es war kein gewöhnlicher Termin, als der Vorsitzende Ulf Steinforth die Mitglieder seines Ortsverbandes Stadtfeld-West/Diesdorf am 25. April 2024 in der Gedenkstätte für die Opfer des Stalinismus in der Umfassungsstraße 76 begrüßte. Viele Magdeburger kennen das unwirtliche Gebäude aus der Kaiserzeit noch als „Stasi-Knast“, der seit 1958 als Untersuchungshaftsanstalt des MfS im Bezirk Magdeburg genutzt wurde. Bis 1989 wurden hier Bürger aus allen Schichten der DDR-Gesellschaft verhört, selbst nach DDR-Gesetzen rechtswidrig untergebracht und monatelang festgehalten - mit dem klaren Ziel, sie als eigenständige Persönlichkeiten zu brechen. Diese Abteilung XIV der Staatssicherheit hatte sogar innerhalb des Spitzel-Apparates einen schlechten Ruf, da hier Mitarbeiter zum Einsatz kamen, die unterdurchschnittlich gebildet und qualifiziert waren, oftmals mit fragwürdiger Vergangenheit. Die Angehörigen und Häftlinge wurden systematisch mit Falschinformationen und Lügen irritiert und eingeschüchtert, um sie seelisch und moralisch zu zersetzen. Der totalitäre Unrechtsstaat DDR wollte sich so seiner Kritiker dauerhaft entledigen. Am Ende ist dieses System an seinen inneren Widersprüchen zugrunde gegangen und wir alle können täglich nur froh darüber sein. Dass dieses dunkle DDR-Kapitel nicht in Vergessenheit gerät, ist das Kernanliegen der Gemeinschaft von Verfolgten und Gegnern des Kommunismus. Einer von ihnen ist Toralf Steinforth, der die Besucher des CDU-OV als aktives Mitglied der Vereinigung der Opfer des Stalinismus in Sachsen-Anhalt e.V. mit durch die Einrichtung führte und diesen Besuchstermin des CDU-Ortsverbandes bewusst initiiert hatte. Er schilderte die Umstände seiner eigenen Inhaftierung 1986, als er gerade einmal 19 Jahre alt war und Mitglied der Jungen Gemeinde. Sein „Verbrechen“: vier gestellte Ausreiseanträge. Seine Schilderungen des Alltags und der Abläufe in diesem Stasi-Gefängnis haben die Besuchergruppe auch 38 Jahre später sehr berührt. Auch wegen dieser Familiengeschichte sind die Brüder Ulf und Toralf Steinforth heute in der CDU aktiv, der Partei der Freiheit und Sicherheit. Beide kandidieren für die Kommunalwahl im Wahlbereich 08.
Stefan Effenberger
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